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2023 GLIDE KILIMANDSCHARO TREKKING

Verfasst von Kimberly Koch | Regional Marketing Manager D-A-CH bei der Gripple GmbH

Hallo, wie schön, dass Du gerne mehr über mein Abenteuer auf dem Kilimandscharo erfahren möchtest. Ich habe diesen Beitrag in der DU-Form verfasst, da es sich um einen persönlichen Erfahrungsbericht handelt und mir das somit einfach passender erscheint.

Aber am besten starten wir ganz am Anfang. Denn Du fragst dich womöglich, was meine Reise auf Afrikas höchsten Berg mit Gripple zu tun hat? Sehr viel, denn die Reise ist durch Gripple oder besser gesagt GLIDE organisiert und finanziert worden. Wie das funktioniert? Dafür musst Du zunächst einmal unsere einzigartige Unternehmenskultur und die damit verbundenen Werte verstehen.

Gripple ist ein Unternehmen, das sich zu 100% im Besitz seiner Mitarbeiter:innen befindet. 2011 wurde GLIDE gegründet, eine Dachorganisation, die alle Gesellschafter von Gripple und dessen Partnerunternehmen vertritt. Zudem verkörpert GLIDE die Werte unserer Firmengründers Hugh Facey und sorgt dafür, dass diese in den einzelnen Unternehmen entsprechend gelebt werden. GLIDE ist also maßgeblich dafür da, unsere einzigartige Unternehmenskultur zu erhalten und diese auch stetig weiterzuentwickeln. Als eine der vielen durch GLIDE organisierten Initiativen, werden jährlich vier Mitarbeiter:innen weltweit ausgewählt, um an einem Mitarbeiterentwicklungsprogramm auf den Mt. Kilimandscharo teilzunehmen. Gemeinsam mit Kandoo Adventures können unsere Kolleg:innen so bei einem 8-Tage-Trekking und einer anschließenden 4-Tage-Safari persönlich über sich hinauswachsen, ihre Resilienz stärken und sich in Selbstmotivitation üben. In diesem Jahr (2023) zählte ich zu den glücklichen Teilnehmer:innen!

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Die Bewerbungsphase startete Anfang September 2022 und ist offen für alle GLIDE Aktionäre, unabhängig von der Dauer der Firmenzugehörigkeit, dem Alter oder dem Geschlecht. Alle Bewerber:innen setzen ein Motivationsschreiben auf und müssen anschließend bei einem persönlichen Interview mit unseren GLIDE Vertreter:innen bestehen. Anfang November hatten sich die folgenden vier Kandidat:innen durchgesetzt:

  • Will Duron (Gripple Inc)
  • Laszlo Papp (Gripple Ltd)
  • Dan Nestor (Loadhog)
  • Kimberly Koch (Gripple GmbH)

Begleitet wurden wir zudem von Nikita Singh (Grippe Indien), die bereits für den Trek 2022 ausgewählt wurde, aufgrund von Corona-Beschränkungen in Indien jedoch nicht teilnehmen konnte.

Eine der wenigen Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Abenteuer ist die Spendensammlung für einen wohltätigen Zweck. Die Teilnehmer:innen erhalten eine Zielvorgabe von 1.000€, die sie dann sammeln und an eine Wohltätigkeitsorganisationen ihrer Wahl spenden. Ich konnte durch den Verkauf eines Gripple internen Kalenders 1.286,76 € einnehmen und an den regionalen Verein Menschen für Kinder e.V. spenden.

Falls Du mehr über unser Wohltätigkeitsengagement erfahren willst, kannst Du hier klicken.

Auf das Fundraising folgte selbstverständlich noch eine intensive Trainings- und auch Shopping Phase für das Equipment und dann ging es bereits am 28.02.2023 mit dem Flieger nach Tansania.

01. März 2023: Der erste Blick auf den Kilimandscharo

Bevor die Wanderung losging, hatten wir zunächst noch einen Tag Zeit, um uns zu akklimatisieren. Vom Garten aus, in unserem schönen Hotel in Moshi, genossen wir den ersten Blick auf den Kilimandscharo und schossen voller Euphorie das erste Selfie. Den restlichen Tag verbrachten wir bei einer geführten Tour durch Moshi mit unserem Lead Guide August. Hier besuchten wir einen Markt, eine Kaffeerösterei und einen Souvenirshop. Nachmittags trafen wir uns für einen ersten Gesundheitscheck und lernten dort den Rest unserer Gruppe kennen, da neben fünf Mitarbeiter:innen unserer Firmen Gripple und Loadhog auch noch vier Touristen aus England und den USA dabei waren. Bei dem Gesundheitscheck wurden unser Blutsauerstoff-Level sowie unser Puls als Basis-Wert gemessen und die letzten Fragen und organisatorischen Feinheiten geklärt – wie z.B. was sollten wir in den Tagesrucksack packen, welche Klamotten sollten wir am nächsten Tag tragen und wie sieht der generelle Tagesablauf aus. Anschließend genossen wir ein landestypisches Abendessen außerhalb des Hotels, lernten uns kennen und verspürten eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung in Hinblick auf das bevorstehende Abenteuer.

8 Tage Trekking - Lemosho Route – Mt. Kilimandscharo:

Für uns 9 Touristen bestand das Team aus 4 Guides, 1 Koch und 27 Porters / Gepäckträgern. Jeder Porter trägt ein Gewicht von 20 kg pro Person – eine unfassbare Leistung, die ich jeden Tag aufs Neue bestaunt und bewundert habe!

Tag 1: Londrossi Gate - Mti Mkubwa

Höhenmeter: 2.360 m – 2.895 m, Distanz: 6 km, Zeit: 3 Stunden

Der Start unseres Abenteuers! Zunächst fahren wir 3 Stunden mit einem Bus von Moshi zum Londrossi Gate. Hier angekommen, erhalten wir ein leckeres Lunchpaket bestehend aus Hähnchen, Obst, Gemüse und einem Muffin. Nach ausreichender Stärkung und einem Eintrag im Besucherbuch des Nationalparks, geht es endlich los mit der Wanderung und wir alle aus der Gruppe sind nun ganz euphorisch. Bei dem ein oder anderen verfliegt die Euphorie jedoch schnell, da wir alle uns zunächst erst an das sehr langsame Schritttempo gewöhnen müssen. Dieses wird vom Guide vorgegeben und ist essenziell für den Erfolg der Gruppe, denn dadurch wird dem Körper genügend Zeit gegeben sich an die Höhe zu gewöhnen. Die erste Lektion auf unserer Reise lautet also >Pole Pole< (Swahili für langsam), ein Grundsatz, für den wir in einer sich schnell verändernden Welt oft zu ungeduldig sind. Jedoch habe ich auf meiner Reise gelernt, dass es manchmal gut tut die Geschwindigkeit zu drosseln und die Dinge Schritt für Schritt und Etappe für Etappe zu betrachten. Denn sonst verpassen wir vielleicht Details, die uns andernfalls verloren, gehen. Im Falle des ersten Wandertages wären diese Details wohl der Genuss der atemberaubenden Landschaft des Regenwaldes gewesen, oder auch die zahlreichen Affen, die wir entlang des Weges beobachten konnten.

Angekommen in unserem ersten Camp, beziehen wir unsere Zelte und erhalten ein leckeres Abendessen mit anschließendem Gesundheitscheck und Briefing für den Folgetag. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an Jouvenal, unseren Kellner, sowie August, unseren Koch, aussprechen. Die beiden haben dazu beigetragen, dass das Erlebnis zu einem ganz besonderen wird. Sowie selbstverständlich auch unsere Guides, August, Schoba, Meshak & Nico, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite standen.

Tag 2: Mti Mkubwa - Shira 1

Höhenmeter: 2.895m – 3.500m, Distanz: 8 km, Zeit 5 Stunden 15 Minuten

6.30 Uhr. >>Wakey, Wakey<< ertönt es durch unser Camp, gefolgt von einem leichten Rütteln an der Wand meines Zelts. Anschließend ist die tägliche Routine im ersten Moment gar nicht so anders als die Routine zuhause: Anziehen, Zähne putzen, Frühstücken, Sachen packen, jedoch mit dem Unterschied, dass man sich keine Gedanken über Make-Up oder die Haarfrisur machen muss. Nach dem Gesundheitscheck starten wir die nächste Etappe unserer Wanderung. Landschaftlich wechseln wir heute vom Regenwald ins Moorland. Dafür erforderlich ist ein langer Aufstieg über steiniges Terrain, der uns wunderschöne Ausblicke bietet. Gegen Ende der Wanderung setzt ein leichter Regenschauer ein, der jedoch nicht lange anhält. Im Camp angekommen erwartet uns ein fantastisches Mittagessen bestehend aus: Suppe + Spaghetti Bolognese +Obst. Programmtechnisch ist nun nichts mehr angesagt und unsere Gruppe entschließt sich kurzerhand dazu unter der Anleitung von Brittany ein paar Yoga-Übungen zu machen. Anschließend entspannen wir gemütlich im Stuhlkreis, bis wir zum Abendessen gerufen werden, bestehend aus Zucchini Suppe und Hähnchen Curry. Erst als wir dann vom Gruppenzelt in die Einzelzelte wechseln wollen, werden wir mit einem unfassbar schönen Blick auf den Kilimandscharo überrascht, der sich den ganzen Tag über hinter einer Schicht aus dicken Wolken versteckt hatte.

Tag 3: Shira 1 - Moir Hut

Höhenmeter: 3.500m – 4.200m, Distanz: 14 km, Zeit 5 Stunden 30 Minuten

Heute führt uns die Wanderung durch weitestgehend flaches Terrain mit atemberaubenden Ausblicken auf den Mt. Kilimandscharo. Am Ende des Weges warten steinige Anstiege auf uns, die uns auf 4.200 m Höhe führen. An vielen der Felsformationen ist Salz zu erkennen, sodass uns August (Lead Guide) erklärt, dass diese Route auch als Terrain für Büffel bekannt ist, die auf der Suche nach dem Salz hier vorbeiziehen. Im Camp angekommen, erhalten wir das Angebot unserer Guides zu einer Zusatzwanderung auf 4.300 m (45 Minuten Aufstieg und 40 Minuten Abstieg). Diese soll uns bei einer besseren Akklimatisierung des Körpers unterstützen. Will und ich nutzen diese Gelegenheit um uns bereits mit unseren Trekkingstöcken vertraut zu machen und werden hoch oben mit gigantischen Ausblicken auf das Camp belohnt. Getoppt wurde dieser dann sogar noch durch einen atemberaubenden Sonnenuntergang, den Mutter Natur nach dem Abendessen für uns parat hielt. Eine Schönheit, die schwer zu beschreiben ist und die ich wohl in meinem ganzen Leben nicht vergessen werde!

Tag 4: Moir Hut - Lava Tower – Barranco Camp

Höhenmeter: 4.200m – 4.600m – 3.950m, Distanz: 12 km, Zeit 5 Stunden

Am heutigen Tag können erste Anzeichen der Höhenkrankheit einsetzen, denn wir wandern auf den bis jetzt höchsten Punkt mit 4.600 m (Lava Tower). Entlang des Weges werden wir auch heute erneut mit großartigen Ausblicken auf den Mt. Kilimandscharo belohnt. Am Lava Tower angekommen, haben unsere Porter bereits das Gemeinschaftszelt sowie das Toilettenzelt aufgebaut und uns erwartet ein köstliches Mittagessen. Im Anschluss befolgen wir das wichtige Bergsteiger-Prinzip „walk high, sleep low“, dass für den Erfolg des Trekkings und die Akklimatisierung des Körpers entscheidend ist. Entlang karger Felslandschaften entdecken wir zwischendrin einen Wasserfall sowie grüne Landschaften, und sind erstaunt davon, wie sie sich die Natur ihren Weg durch steiniges Terrain bahnt. Am Abend zeige ich die ersten Anzeichen leichter Kopfschmerzen, die jedoch nicht der Rede wert sind, ansonsten habe ich glücklicherweise keinerlei Beschwerden.

Tag 5: Barranco Camp – Karanga Camp

Höhenmeter: 3.950m – 3.930m, Distanz: 7 km, Zeit 4 Stunden 30 Minuten

Für mich der bis jetzt anstrengendste und herausforderndste Tag! Die Barranco Wall ist definitiv der Abschnitt, den ich vorab unterschätzt hatte, denn der Abgrund erscheint mir etwas zu nah für mein persönliches Wohlbefinden und mein ganzer Körper steht unter enormer Anspannung. An Bildaufnahmen, die ich sonst immer entlang unseres Wanderweges gemacht habe, ist für mich heute nicht im Traum zu denken! Am schwierigsten ist der Abschnitt des Kissing Rock, den die Trekker jeweils mit einem Guide auf beiden Seiten meistern. Ein tatsächlich sehr kurzer, aber für mich intensiver Weg, den ich nur zu gerne hinter mir gelassen habe. Ganz zur Verwunderung einiger anderer Trekker unserer Gruppe, die die Barranco Wall als Höhepunkt empfanden und die Wand am liebsten gleich nochmal bestiegen hätten! Vielleicht sollte ich betonen, dass ich mich mit unseren Guides zu keiner Zeit unsicher gefühlt habe und es sich hierbei eher um eine persönliche Herausforderung und eine subjektive Wahrnehmung meinerseits handelt! Eine weitere Lektion, die ich an dieser Stelle für mich gewinnen konnte: jeder Mensch hat andere Herausforderungen und Päckchen zu tragen. Teamwork besteht darin dies zu erkennen, anzuerkennen und die jeweilige Person zu unterstützen. Ein großes Dankeschön an meine Gruppenmitglieder, die dies entlang des gesamten Weges bewiesen haben! Ich habe mich dem Team mitgeteilt und sie haben mich entlang des gesamten Weges unterstützt, mir, ohne zu fragen die Hand gereicht und mich stetig ermutigt. Oben angekommen, wurden wir dann erneut mit wunderschönen Ausblicken belohnt und mein Körper entspannte sich nach und nach wieder, sodass ich den Rest der Wanderung genießen konnte.

Tag 6: Karanga Camp – Barafu Camp

Höhenmeter: 3.930m – 4.800m, Distanz: 6 km, Zeit 3 Stunden 45 Minuten

Langsam wird es ernst. Wir wandern zum Barafu Camp, dem Base Camp, von dem aus wir den Gipfel ansteuern, und zwar schon heute Nacht! Ein kleines bisschen Nervosität macht sich breit und ein paar Leute unserer Gruppe zeigen Anzeichen der Höhenkrankheit, darunter Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen. Ich selbst habe glücklicherweise keine Probleme. Das Barafu Camp ist aufgegliedert in ein unteres Camp und ein oberes Camp und auch jetzt noch danke ich unseren Guides von Herzen dafür, dass wir an diesem Tag bereits den beschwerlichen Weg zum Camp 2 auf uns genommen haben. Dieser letzte Abschnitt - von Camp 1 zu Camp 2- führte uns über große Steinplatten, die nicht leicht zu begehen waren. Sollte ich mir diesen Abschnitt im dunklen mit Stirnlampe vorstellen und als erste Etappe des Gipfelaufstiegs, bin ich mir sicher, dass es wie eine Motivationsbremse auf das gesamte Team gewirkt hätte. Im Camp angekommen, weisen die Guides uns dazu an unsere Klamotten bereits bereitzulegen und den Tagesrucksack zu packen, sodass es in der Nacht zu keinen Verzögerungen kommt. Nach einem frühen Abendessen geht es dann in die Zelte zum Ausruhen und Schlafen.

Tag 7: Barafu Camp – Gipfel – Mweka Camp

Höhenmeter: 4.800m – 5.895m – 3.100m, Distanz: 30 km, Zeit ca. 16 Stunden

22:30 Uhr am Vorabend: dass jetzt schon familiäre >>Wakey Wakey<< und ein leichtes Rütteln an meinem Zelt reißen mich aus dem Schlaf und zeigen mir an, dass es Zeit wird für die wohl bislang größte Herausforderung: die Besteigung zum Uhuru Peak (5.895 m). Euphorisch, aber auch leicht nervös, kleide ich mich mit allen Kleidungsschichten die ich habe und begebe mich dann auf dem Weg zum Frühstück. Auch beim Rest der Gruppe ist eine leichte Anspannung zu spüren. Bewaffnet mit Stirnlampe und Trekking-Stöcken geht es dann schön im Entenmarsch hintereinander und mit dem Motto >Pole Pole< los. So leise wie heute ist unsere Gruppe noch nie gewesen, denn alle scheinen mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Entlang des Weges merke ich, wie meine Hände und Füße immer kälter werden und eine zunehmende Übelkeit in meinem Körper aufsteigt. Zudem wird es immer schwieriger mich selbst zu motivieren und ich stelle dann fest, wie sehr die aufmunternden Worte unserer Guides Meshak „Well done guys“ „You are doing so great“ mir helfen. Also starte ich mein eigenes Selbstmotivations-Programm und werde dadurch zu meinem eigenen Cheerleader in dem ich mir positive Gedanken mache und Affirmationen aufsage. „Ich bin stark“, „Ich kann das schaffen“, „Mein einziges Limit bin ich selbst“ und so schreite ich voran - Schritt für Schritt. Diese Gedanken unterbreche ich zwischendurch nur, um an karibische Strände und Wärme zu denken, während meine Hände und Füße immer kälter werden. Dann endlich, nach ca. 6 Stunden Aufstieg, erreichen wir Stella Point (5.756 m) den ersten Gipfelpunkt auf dem Mt. Kilimandscharo und die Euphorie kehrt zurück. Ganz langsam färbt sich der Himmel in wunderschönen Rot- und Orangetönen und ich bin bereit mich hinzusetzen und dieses Naturspektakel zu beobachten. In dem Moment unterbricht August meine Gedanken und sagt „Just a little further guys“. Ein Dämpfer, da ich dachte wir könnten uns kurz erholen. Rückbetrachtet natürlich vollkommen sinnvoll, da nicht zu viel Zeit oben auf dem Gipfel verbracht werden darf, da die Luft zu dünn ist und dies im schlimmsten Fall lebensbedrohlich enden kann! Also weiter >Pole Pole< einen Schritt vor den anderen. Mittlerweile fühle ich mich als wäre ich in einer Art Trance und würde Schlafwandeln. Es stellt sich das Gefühl ein als könnte ich jeden Moment einfach umfallen und einschlafen. Mit dem Rücken zum spektakulären Sonnenaufgang gerichtet ging es weiter und weiter „Just over this hill“, „Just around this corner“ hieß es von August und ich fing an mich zu fragen, wann wir nun endlich am Uhuru Peak ankommen würden. Dann auf einmal sah ich ihn: eine Schlange aus Menschen vor einem Schild in greifbarer Entfernung. Sofort kam die Euphorie zurück, gefolgt von Stolz, Glück und Dankbarkeit, und so wurden die vorher anwachsenden Gefühle von Müdigkeit, Kälte und Frustration schnell abgelöst. In keinem Moment meines Lebens habe ich so viele Gefühle auf einmal gefühlt und dennoch spürte ich eine innere Ruhe, ein Gefühl von Ankommen und im Reinen mit mir zu sein! Endlich war es an der Zeit den Sonnenaufgang, wohlgemerkt den schönsten den ich jemals gesehen habe, zu genießen und uns in die Schlange zu stellen, um ebenfalls unser Gipfel-Foto zu schießen.

Nachdem alle Fotos gemacht waren, ging es dann direkt zurück zum Stella Point und dann wieder hinunter zum Barafu Camp. Dieser Abstieg über rutschigen Sanduntergrund dauerte ca. 2 Stunden, möglicherweise aber auch 3 Stunden. Um ehrlich zu sein hatte ich zu diesem Zeitpunkt kein Zeitgefühl mehr und habe es auch versäumt auf die Uhr zu schauen. Schon während dem Abstieg erkannte ich, dass meine großen Fußzehen regelmäßig an die Kuppen meiner Wanderschuhe anstoßen und dies womöglich zu Problemen beim weiteren Abstieg führen könnte. Im Camp angekommen, erhielten wir ein schmackhaftes Mittagessen und durften dann für 1 Stunde ruhen, bevor es weitere 3 Stunden zum Mweka Camp ging (zumindest waren 3 Stunden angesetzt).

Während dieser Zeit suchte ich Rat bei Jouvenal, unserem Kellner, zwecks der enge meiner Wanderschuhe und er empfahl mir die Sohlen zu entnehmen. Ein Tipp der definitiv half, dennoch verschlechtere sich die Situation meiner Zehen zunehmend während des Abstiegs. Der Abstieg dauerte lang, war ermüdend und führte über steiniges Terrain. Wir mussten bei jedem Schritt aufpassen nicht zu fallen, während Müdigkeit unsere Körper übermannte. Zudem war die Euphorie des Gipfel-Ziels verfolgen und wir alle hatten nur noch den Wunsch endlich im Camp anzukommen. Anstelle der vorgesehenen 3 Stunden benötigten wir am Ende des Tages ca. 5 Stunden.

Tag 8: Mweka Camp - Hotel

Höhenmeter: 3.100m – 1.800m, Distanz: 10 km, Zeit 4 Stunden

Meine Zehen machten schon am Abend zuvor nicht den besten Eindruck, also verband ich sie zum Schutz mit Verbandsmaterial und startete die Wanderung. Der Weg führte uns durch einen schönen Regenwald, von dem aus wir teilweise sogar wieder Blicke auf den Gipfel erhaschen konnten. Einige Personen unserer Gruppe waren schneller als andere und ich versuchte so gut es geht mitzuhalten, war jedoch aufgrund der Schmerzen langsamer als üblich unterwegs. Zum Ende hin half mir nur noch Musik als Motivationstreiber und die letzte Stunde ging ich mehr oder weniger humpelnd zum Mweka Camp. Trotz Schmerzen kam es mir nicht in den Sinn aufzugeben und ich biss die Zähne zusammen und brachte den Trek zu Ende. Unten angekommen kaufte ich mir dann eine Cola Zero zur Feier des Tages und ich kann sagen, dass dies die mit Abstand beste Cola meines Lebens war! Als alle Gruppenmitglieder eingetroffen waren, trugen wir uns aus dem Besucherbuch des Nationalparks aus, machten ein Gruppenbild und fuhren dann 1 Stunde mit dem Bus und einem Zwischenstopp in einem Souvenirladen zurück nach Moshi in unser altbekanntes Hotel. Nach der allerbesten Dusche überhaupt, gingen wir dann noch zum gemeinsamen Abendessen und ließen den Abend mit Pizza, Burgern und Bier gemütlich ausklingen. Stolz über unsere Leistung und unser Durchhaltevermögen!

Was ich sonst noch für Erkenntnisse durch mein Abenteuer gewinnen konnte?

Die Freundlichkeit der Menschen in Tansania ist ansteckend. Es kostet nichts freundlich zu sein und eine positive Einstellung zum Leben zu haben. Viel mehr Menschen sollten ihr Leben danach ausrichten!

Es hat mir unglaublich gut getan im Hier und Jetzt zu sein. Ich tendiere dazu, mir oft unnötige Gedanken zu machen und Szenarien in meinem Kopf durchzuspielen, die sowieso niemals eintreten werden. In Zukunft möchte ich mich mehr auf das Besinnen, was direkt vor mir liegt und auf Dinge, die ich kontrollieren kann, anstatt mir unnötigen Sorgen zu machen und daran Energie und Zeit zu verschwenden – also einfach mehr nach dem Motto >>Hakuna Matata<< leben. Das bedeutet nicht, dass man nicht vorausschauend denkt, sondern sich bewusst zu machen, dass man nicht alle Dinge kontrollieren kann und die Momente, die man erlebt, besser wertschätzt!

Zudem habe ich festgestellt, dass die Natur mein Wohlfühl- und Ausgleichmechanismus sein kann. Während der Wanderung war ich so ausgeglichen, wie lange nicht und dieses Gefühl möchte ich mir unbedingt bewahren indem ich Spaziergänge und Wanderungen mehr in meinen Alltag integriere.

4 Tage Safari:

Tag 1: Moshi – Tarangire

Am frühen Morgen wurden wir von unseren Safari Guides Godwyn und Toni in 2 Safari Jeeps abgeholt. Die beiden fuhren uns von Moshi zum Tarangire Nationalpark. Für alle aus der Gruppe war dies die erste Safari und eine große Euphorie stellte sich ein als wir kurz nach Einfahrt in den Nationalpark bereits die ersten Zebras beobachten konnten. Weitere Sichtungen an diesem Tag waren: Antilopen, Warzenschweine, Giraffen, Elefanten, Affen, Büffel und Löwen.

Den ganzen Tag über sind wir aus dem Strahlen nicht mehr rausgekommen und haben diese unglaubliche Erfahrung vollends genossen.

Übernachtet haben wir in der Farm of Dreams und diese machte ihrem Namen alle Ehre. Nach 8 Tagen Camping waren wir hier im puren Luxus angekommen. Das Hotel überraschte uns mit einer schönen Poolanlage und sehr gutem Essen. Wir alle kamen uns tatsächlich ein wenig wie Könige vor, vor allem beim Empfang mit Begrüßungsgetränken und warmen Handtüchern.

Tag 2: Tarangire – Serengeti

Morgens ging es von unserem Hotel aus in den Ngorongoro Nationalpark mit wunderschönem Aussichtspunkt auf den Krater, an dem wir es uns nicht nehmen ließen, ein paar Bilder zu schießen. Anschließend ging es ca. 2 Stunden durch den Park mit interessanten Ausblicken auf Masaai Dörfer, umgeben von wilden Tieren wie Zebras, Knus und Elefanten. Denn das Masaai Volk lebt in direkter Nachbarschaft wilder Tiere.

Anschließend folgt der Wechsel in den Serengeti Nationalpark (Swahili für endlose Prärie) in dem wir 24 Stunden verbringen. Hier erwarten uns erneut unglaubliche Tiersichtungen mit: Löwen, Hyänen, Zebras, Gnus, Aasgeiern, Nilpferden, Giraffen und Büffeln.

Übernachtet haben wir in Glamping Zelten mitten im Nationalpark. Eine spannende Erfahrung, da wir in der Nacht den Geräuschen von Hyänen und Löwen aus nächster Nähe lauschen konnten. Die perfekte Mischung aus Luxus und Bodenständigkeit gekrönt mit einem natürlichen Abendkino – einer Feuerstelle.

Tag 3 – Serengeti – Ngorongoro

An Tag 2 im Serengeti Nationalpark konnten wir unser Glück kaum fassen, denn wir wurden mit den folgenden Tiersichtungen belohnt: Geparden, Zebras, Gnus, Adler, Löwen, Elefanten, Nilpferde, einen Leopard, Warzenschweine, Giraffen und Paviane.

Ich denke man braucht anhand dieser Aufzählungen nicht zu erwähnen wie viel Glück wir tatsächlich mit unserem Safari-Erlebnis hatten! Darüber hinaus konnten wir die „Great Wildebeest Migration“ beobachten. Dies ist die größte Tierwanderung der Welt, bei der jährlich 2 Millionen Tiere (Knus, Zebras & Gazellen) im Uhrzeigersinn durch die Ökosysteme der Serengeti und der Masai Mara wandern, um dem Regen zu folgen. Ein spektakuläres Ereignis, für das Touristen weltweit extra anreisen und welches wir einfach mal so nebenbei miterleben durften!

Abends ging es dann zurück in die Farm of Dreams, in der wir unseren letzten gemeinsamen Abend gemütlich ausklingen ließen.

Tag 4 – Ngorongoro – Flughafen

Ein weiterer spektakulärer Höhepunkt erwartete uns am Morgen vor unserer Abreise. Der Besuch des Ngorongoro Nationalparks, einem Einbruchkrater am Rande der Serengeti. Die schöne, grüne Landschaft erinnert mich an den Jurassic Park und versetzt uns regelmäßig ins Staunen!

Die Tiersichtungen an diesem Tag sind: Löwen, Nilpferde, Zebras, Flamingos, Paviane, Büffel, Hyänen, Strauße, Nashörner, Gnus, Warzenschweine, Elefanten und Geier.

Im Anschluss fuhren wir direkt zum Flughafen und verabschiedeten uns von Tansania. Mit im Gepäck unzählige, unvergessliche Erinnerungen, Selbsterkenntnis und gute Vorsätze. Ein kleines Stück meines Herzens wird aber wohl für immer in diesem wundervollen Land zurückbleiben.

Danke an GLIDE und Gripple für diese einzigartige Erfahrung, die ich nie im Leben vergessen werde!

Suchbegriffe: Corporate, Unternehmerische Sozialverantwortung

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